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Projekt: Wiederherstellung des Archivs der IKG Wien

Das Präsidium der IKG Wien – unter großem persönlichen Einsatz von Dr. Ariel Muzicant – hat sich gemeinsam mit der Abteilung Archiv das Ziel gesetzt, das Wiener Jüdische Archiv in seiner Gesamtheit wiederherzustellen, zu digitalisieren, durch weitere Sammlungstätigkeit auszubauen und zum weltweit größten öffentlich zugänglichen Archiv einer Jüdischen Gemeinde zu machen. Das Projekt umfasst in seiner Gesamtkonzeption mehrere Komponenten, die im Folgenden aufgelistet sind:

Zusammenführung aller Archivteile in Wien
Eines der wichtigsten Ziele beim Wiederaufbau des Archivs ist die Rückholung aller sowohl von den Nationalsozialisten beschlagnahmten als auch von der IKG Wien in der Nachkriegszeit leihweise übergebenen Archivalien. Dabei geht es um Archivalien, die in der Russischen Föderation, in Polen, in Israel, im Burgenland („Jüdisches Zentralarchiv“) sowie in Gemeinden mit ehemaligen Kultusgemeinden verwahrt sind und von denen die IKG Wien Eigentümerin oder Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Eigentümer ist. In bestem Einvernehmen und erfolgreich abgeschlossen werden konnten die Rückgaben von Archivalien und Registern aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv, der Österreichischen Nationalbibliothek sowie dem Stadtarchiv in Horn. Die bereits jahrelangen Verhandlungen mit den offiziellen Stellen in Moskau (Rückgabe von 24 Beständen) und die Gespräche mit den zuständigen Vertretern in Polen (Rückgabe von 98 Handschriften) werden fortgesetzt. Mit den KollegInnen in Jerusalem wird versucht, Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Hinsichtlich der Rückgabe des Jüdischen Zentralarchivs des Burgenlandes werden alle notwendigen Schritte unternommen.

Aufbau und Einrichtung der Archivdepoträume (Sanierung des Archivs im Jahr 2015)
Oberste Priorität für die Existenz und das Fortbestehen des Archivs sind die dauerhafte Verwahrung, Sicherung und Erhaltung des vorhandenen und zu erwartenden Archiv- und Schriftguts. 2015 konnte mit finanzieller Unterstützung der Bundesländer die Sanierung des Archivs unter Berücksichtigung aller bestandserhaltenden und bestandssichernden Erfordernisse hinsichtlich Statik, Brandschutz sowie Raumklima beginnen. Im Oktober 2015 war der Umbau fertig und die rund 3.400 Archivkartons konnten nach einem neuen Standortsystem aufgestellt werden. Dieses erfolgreich abgeschlossene Teilprojekt war und ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Zusammenführung und fachgerechte Unterbringung aller Archivteile in Wien.

Errichtung eines öffentlich zugänglichen Archivs
Für die Errichtung eines öffentlich zugänglichen Archivs war ein kompletter Umbau erforderlich, der im Oktober 2015 abgeschlossen wurde. Die BesucherInnen haben nun die Möglichkeit, in einem modern ausgestatteten Benutzerraum an fünf Arbeitsplätzen die Archivalien, Digitalisate und Mikrofilme einzusehen und zu recherchieren.